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Menopause, Perimenopause, Wechseljahre – was steckt hinter diesen Begriffen? Und warum ist diese Unterscheidung überhaupt wichtig? Alle betreffen ein gemeinsames Thema: die hormonelle Veränderung, die jede Frau* im Laufe ihres Lebens durchläuft. Keine Frau erlebt diesen Übergang gleich – die körperlichen, emotionalen und psychosozialen Veränderungen sind höchst individuell.
Auf dieser Seite erfahren Sie aus sexologischer Perspektive, welche Auswirkungen die Hormonumstellung auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Sexualität haben kann und in welchen Phasen die Veränderung abläuft. Vor allem geht es darum, wie Sie diese Lebensphasen bewusst und positiv gestalten können – und wie ich Sie dabei unterstützen kann.
Was "pausiert" da eigentlich in der Menopause?
Die Menopause markiert einen klaren Zeitpunkt: eine Frau hat seit zwölf Monaten keine natürliche Menstruation mehr. Meist geschieht dies zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, doch der genaue Moment lässt sich oft erst rückblickend bestimmen. Die Menopause ist ein natürlicher biologischer Prozess – sie signalisiert das Ende der fruchtbaren Phase und den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt.
Doch der Wandel beginnt bereits vorher: Die Perimenopause ist die Phase der hormonellen Umstellung, die Jahre vor der Menopause einsetzen kann – manchmal schon bis zu zehn Jahre früher. Während der Zyklus früher einem rhythmischen Wechsel zwischen Ebbe und Flut glich, gleicht er in der Perimenopause eher einem hormonellen Sturm. Die Werte schwanken stark, mal sind sie ungewöhnlich hoch, dann wieder tief – und mit ihnen können sich auch körperliche und emotionale Empfindungen verändern.
Nach der Menopause beginnt die Postmenopause – die Zeitspanne, die bis zum Lebensende andauert. Während einige Symptome der hormonellen Umstellung nachlassen, können sich andere stärker bemerkbar machen.
All diese Phasen zusammen werden als Klimakterium oder umgangssprachlich als Wechseljahre bezeichnet. Eine Zeit der Veränderung, aber auch der Möglichkeit, den eigenen Körper und die eigene Sexualität neu zu entdecken.
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Symptome der Menopause: So individuell, wie jede Frau selbst

Keine Frau erlebt die Wechseljahre gleich. Während manche die Veränderungen aufgrund der Hormonumstellung kaum spüren, leiden andere unter vielfältigen Beschwerden. Häufigkeit und Intensität der Symptome variieren stark von Frau zu Frau, auch wenn einige bei der Mehrzahl aller Frauen zu beobachten sind:
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Etwa 70-85 % haben Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
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Bis zu 70 % sind vom Genitourinären Syndrom der Menopause (GSM) betroffen, unter dem u. A. vaginale Trockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Jucken, Brennen und häufige Blasenentzündungen medizinisch zusammengefasst werden.
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Etwa 60 % berichten von Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen.
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Ca. 50 % erleben eine verringerte Libido.
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Ca. 50 % leiden unter Schlafstörungen.
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Bis zu 50 % erleben Gewichtszunahme und Stoffwechselveränderungen.
Wie stark diese Symptome die Lebensqualität beeinflussen, hängt nicht nur von biologischen Faktoren ab – auch psychosoziale Aspekte spielen eine entscheidende Rolle. Studien zeigen: Frauen, die mit sich selbst, ihren Beziehungen zu anderen und ihrem Leben zufriedener sind, erleben den Übergang oft gelassener.
Sich erlauben, Weiblichkeit und Lust neu zu definieren
In westlichen Kulturen wird die Menopause oft als ein Defizit gesehen – als ein Verlust von Jugend, Fruchtbarkeit und hormoneller Balance. Der Fokus liegt meist auf körperlichen Symptomen und dem Rückgang der Hormone. Doch in vielen anderen Kulturen, etwa in Teilen Asiens oder Südamerikas, gilt diese Lebensphase als natürlicher Übergang – manchmal sogar als eine Zeit der neuen Freiheit und Reifung. Wie wir selbst die Menopause wahrnehmen, beeinflusst maßgeblich, wie wir sie erleben. Eine positive und neugierige Haltung hilft, diesen Wandel mit mehr Selbstbewusstsein und Gelassenheit zu durchlaufen.
Mit der ressourcenorientierten Perspektive des Sexocorporel begleite ich Sie dabei, sich selbst neu zu entdecken und eine veränderte, aber nicht weniger erfüllende Sinnlichkeit zu entwickeln. Ich unterstütze Sie in der achtsamen Auseinandersetzung mit Ihrer Sexualität und begleite Sie bei der Beantwortung wichtiger Fragen:
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Was fühlt sich jetzt für mich gut an?
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Was erregt mich heute – vielleicht auf eine neue Weise?
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Welche Berührung, welche Fantasien, welche Dynamiken brauche ich jetzt?
Sexuelle Erregung entsteht nicht nur durch äußere Reize – sie wird maßgeblich davon geprägt, wie wir unseren Körper erleben und mit ihm in Kontakt treten. Genau hier setzt die Arbeit mit sexuellen Lernschritten an: Sie eröffnet die Möglichkeit, Lust bewusst zu gestalten und neu zu erforschen. Denn sexuelle Freude und Erfüllung verschwinden nicht – sie wandeln sich. Und Sie haben die Möglichkeit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.

Therapiemöglichkeiten und Unterstützung
Jede Frau erlebt die (Peri-)Menopause anders, daher gibt es unterschiedliche Ansätze, um die individuellen Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu fördern. Die Maßnahmen lassen sich in drei Cluster einteilen, wobei ein kombiniertes Vorgehen meist am wirkungsvollsten ist:
Medizinische und hormonelle Ansätze
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Hormonersatztherapie (HRT): Eine bewährte Methode zur Behandlung von u. A. Hitzewallungen, Schlafstörungen und vaginaler Trockenheit. HRT kann systemisch (z. B. in Form von Tabletten, Pflastern oder Gelen) angewendet werden, um allgemeine Symptome zu lindern, oder lokal (z. B. durch vaginale Cremes oder Ringe), um gezielt das Genitourinäre Syndrom der Menopause zu behandeln.
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Nicht-hormonelle Medikamente: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) können bei Stimmungsschwankungen oder starken Hitzewallungen eingesetzt werden, wobei manche einen negativen Einfluss auf die Libido ausüben können.
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Ärztliche Begleitung: Eine regelmäßige Absprache mit medizinischem Fachpersonal stellt sicher, dass die Therapie individuell angepasst wird. Ein individuell abgestimmter Ansatz, der sowohl die Linderung der Symptome als auch mögliche Nebenwirkungen berücksichtigt, ist essenziell.
Natürliche und alternative Methoden
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Pflanzliche Präparate: Produkte wie Traubensilberkerze, Rotklee oder Mönchspfeffer können bei leichten bis mittleren Beschwerden helfen.
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Ernährung: Lebensmittel, die reich an Phytoöstrogenen sind (z. B. Soja, Hülsenfrüchte, Leinsamen), können die hormonelle Balance unterstützen. Zudem trägt eine ausreichende Zufuhr essenzieller Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren zur Knochengesundheit, Stabilisierung der Stimmung und zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
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Akupunktur: Studien zeigen, dass Akupunktur Hitzewallungen und Schlafstörungen lindern kann.
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Homöopathie: Einige Frauen berichten von positiven Effekten durch homöopathische Mittel wie Sepia oder Lachesis.
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Bewegung und Sport: Regelmäßige Bewegung fördert die körperliche Gesundheit und auch die emotionale Balance. Kraftsport wirkt gezielt dem Muskelabbau aufgrund des Östrogenmangels entgegen und beugt Verletzungen vor.
Psychologische und ganzheitliche Unterstützung
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Sexualtherapie und Beratung: Therapie und Beratung bieten wertvolle Unterstützung im Umgang mit den körperlichen, emotionalen und zwischenmenschlichen Veränderungen der Menopause, u. A. der Bewältigung sexueller Herausforderungen, dem Wiederentdecken sexueller Freude und der Stärkung eines positiven Körpergefühls.
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Hypnose und Meditation: Mithilfe von Hypnotherapie und Meditation können Stress abgebaut und Blockaden gelöst werden. Zusätzlich lassen sich dadurch gezielt die negativen Einflüsse anderer Symptome auf das Wohlbefinden abmildern.
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Selbsthilfegruppen: Sich mit anderen Frauen in den Wechseljahren zu vernetzen, persönliche Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, kann sowohl stärken als auch beruhigen. Solche Netzwerke fördern das Gemeinschaftsgefühl und verringern das Gefühl der Isolation.
Weiterführende Quellen
Deutsche Menopause Gesellschaft – zentrale, neutrale Anlaufstelle für Informationen rund um das Thema Menopause im deutschsprachigen Raum.
Schweizerische Menopausengesellschaft, Wechseljahre – Aufklärung Wissen Zusammenhänge – medizinische Fachgesellschaft, die mit aktuellen, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zum Thema "Frauen und Hormone" informieren möchte.
Hormongesteuert – Der Wechseljahre-Podcast mit Dr. Katrin Schaudig – Gynäkologin und Hormonexpertin.
https://youtu.be/Cgo2mD4Pc54?si=HfD0VeOa9ruTXY4T – DOAC Podcast Episode mit Dr Lisa Mosconi, Neurologin und Autorin des Buches «The Menopause Brain».
https://youtu.be/oQqcnYcKx68?si=IwMzZ0wyMGNOBKji – DOAC Podcast Episode mit Dr. Mary Claire Haver, Menopause-Spezialistin und Autorin des Buches «The New Menopause»
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
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Wann beginnt die Menopause?In der Regel zwischen 45 und 55 Jahren, kann aber auch früher oder später einsetzen. Die Phase der hormonellen Umstellung, die Perimenopause, beginnt bereits bis zu 10 Jahren vorher.
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Was tun bei sexuellen Funktionsstörungen?Das hängt von der Art der Störung ab und wird in der Sexualtherapie individuell abgestimmt. Bei vaginaler Trockenheit und Schmerzen kann eine lokale Östrogentherapie sinnvoll sein.
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Wie lange dauert die Menopause?Die Perimenopause dauert oft 4–8 Jahre, wobei auch eine kürzere oder längere Dauer möglich ist. Die Postmenopause dauert ein Leben lang an und manche Symptome leiben dauerhaft spürbar.
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Was ist Sexocorporel?Sexocorporel ist ein körperorientierter Ansatz der Sexualtherapie. Er verbindet körperliche, emotionale und kognitive Aspekte, um sexuelle Blockaden zu lösen und eine erfüllte Sexualität durch Körperbewusstsein und funktionale Muster zu fördern.
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Muss ich mich dafür ausziehen?In der Therapie bleiben Sie stets voll bekleidet, und wir spielen nicht mit Erregung. Der geschützte Rahmen ermöglicht es Ihnen, wertvolle Erfahrungen zu machen, die Sie in Ihren Alltag übertragen und vertiefen können.
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Was ist das Ziel von Sexualtherapie?Das Ziel ist eine erfüllte Sexualität im Einklang mit sich selbst. Sexualtherapie hilft, Herausforderungen zu bewältigen und Ihre Sexualität bewusst zu gestalten. So schaffen wir Raum für ein selbstbestimmtes, authentisches und glückliches Leben.
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Was ist der Unterschied zwischen Sexualtherapie und Sexualberatung?Die Grenze ist fließend: Sexualtherapie behandelt tiefgreifende sexuelle Probleme körperlicher, emotionaler oder psychologischer Natur. Sexualberatung hingegen ist beratend und bietet Aufklärung, Coaching sowie praktische Tipps zu sexuellen Themen. Sie richtet sich an Menschen, die ihre Sexualität besser verstehen oder gezielt verbessern möchten.
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Wie läuft eine Sexualtherapie ab?Im Erstgespräch klären wir Ihr Anliegen und erstellen einen passenden Therapieplan. Die Sitzungen umfassen Maßnahmen wie Atemtechniken, Bewegungsübungen, Achtsamkeit und Entspannung. Ziel ist es, Ihre Körperwahrnehmung zu stärken. Zwischen den Sitzungen üben Sie zuhause weiter, um die Therapie effektiv in Ihren Alltag zu integrieren.
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Wie läuft eine Sitzung ab?Im Erstgespräch besprechen wir Ihr Anliegen und Ihre Ziele. Darauf aufbauend entwickeln wir einen individuellen Therapieplan, der Methoden wie Sexocorporel, Gesprächstherapie oder Hypnotherapie integriert.
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Sind meine Daten und Informationen vertraulich?Ja, Ihre Daten und Informationen werden streng vertraulich behandelt. Ich unterliege der Schweigepflicht, sodass alle Gespräche und Inhalte der Sitzungen geschützt sind und nicht an Dritte weitergegeben werden.
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Was ist EFT und wie hilft sie in der Sexualtherapie?EFT (Emotionsfokussierte Therapie) stärkt emotionale Bindungen und fördert Verständnis und Nähe in Beziehungen. In der Sexualtherapie hilft EFT, emotionale Blockaden, Unsicherheiten oder Konflikte zu lösen, indem sie Paare oder Einzelpersonen unterstützt, ihre Gefühle besser zu erkennen und offen zu kommunizieren.
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Was ist Hypnotherapie und wie hilft sie in der Sexualtherapie?Hypnotherapie nutzt Tiefenentspannung und Visualisierungen, um unbewusste Blockaden oder Verhaltensmuster aufzudecken und zu verändern. Sie fördert eine positive Verbindung zum Körper, stärkt Selbstvertrauen und kann bei emotionalen oder psychologischen Herausforderungen in der Sexualität unterstützend wirken.
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Muss ich schon wissen, ob ich Sexualtherapie oder Sexualberatung benötige?Sie müssen nicht entscheiden, ob Sie Therapie oder Beratung benötigen. Gemeinsam klären wir Ihr Anliegen, definieren Ziele und wählen den passenden Ansatz. Gemischte Methoden können sinnvoll sein. Mit meiner Expertise in beiden Bereichen profitieren Sie stets von umfassender Erfahrung.
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Sind die Sitzungen auch online möglich?Ja, Sitzungen können online via Microsoft Teams stattfinden. Für bestimmte Übungen ist es wichtig, dass ich Ihren gesamten Körper sehe. Darum stimmen wir vorab das Setting ab, z. B. Kameraausrichtung oder Nutzung von Stuhl oder Bodenmatte.
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Wie viele Sitzungen sind nötig für eine Sexualtherapie?Jeder Weg ist individuell. Ich biete maßgeschneiderte Sexualtherapie und Beratung, abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse. Ob kurze Begleitung oder langfristige Unterstützung, wir planen gemeinsam. Sitzungsabstände von 1-4 Wochen passen wir flexibel an Ihre Situation an – solange, wie Sie es wünschen.
Haben Sie Fragen?
Schreiben Sie mir unverbindlich – ich freue mich auf Ihre Nachricht.